Empowerment jenseits des Buzzword-Bingos
- jenniferkarn
- 25. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Wandel gestalten heißt, Widersprüche aushalten
Wie oft begegnet uns Empowerment als Buzzword – ein verheißungsvoller Begriff, der oft in Präsentationen glänzt, aber im Alltag kaum Fuß fasst. Beim Unternehmer:innen-Abend in Landau war es anders: Hier wurde sichtbar, was Empowerment in der täglichen Arbeitspraxis bedeutet – mit all seinen Spannungen, Rückschritten und kleinen Erfolgen.
Wir bei Karn Consulting beobachten und begleiten wir seit Jahren Veränderungsprozesse. Der Abend in Landau war ein gutes Beispiel dafür, wie ehrliche Transformation aussehen kann: nicht perfekt, aber wirksam.
Zwischen Anspruch und Alltag: Kulturwandel in kommunalen Strukturen
Eine kommunale Einrichtung steht mitten in einem tiefgreifenden Wandel. Es finden strategische Veränderungen statt – Merger, Carve-Outs, neue Führungsrollen. Parallel dazu wird an der Unternehmenskultur gearbeitet: Hierarchien werden reduziert, Verantwortungsräume erweitert, Strukturen neu gedacht.
Doch das gelingt nicht linear.Es ist ein Prozess mit Unterbrechungen. Mit Rückfragen, Unsicherheiten, Abstimmungen auf politischer Ebene.
Und genau hier liegt die Realität vieler Veränderungsvorhaben – insbesondere im öffentlichen bzw. kommunalen Kontext:
Man kann nicht einfach „agil“ werden, wenn das Umfeld strukturell träge bleibt.
Empowerment als Lernbewegung – nicht als Zustand
Was an diesem Abend deutlich wurde: Empowerment ist kein Zustand, den man durch ein Projekt oder eine Maßnahme erreicht. Es ist eine Haltung, die sich entwickelt – durch Erfahrung, Auseinandersetzung und durch gemeinsames Wachsen.
Das Unternehmen öffnete sich für kritische Fragen. Mitarbeitende berichteten offen von ihren Erfahrungen – was funktioniert, was (noch) nicht, was Mut braucht.
Besonders eindrucksvoll: Eine Mitarbeiterin moderierte das Event – zum ersten Mal vor so großem Publikum. Und das tat Sie mit einer Präsenz, die nicht aus Training, sondern aus innerer Überzeugung kam. Das ist Empowerment in Aktion.
Was wir daraus mitnehmen – als Beratende
Für uns bei Karn Consulting zeigt dieses Beispiel eindrücklich, worauf es in echter Transformation ankommt:
🔸 Fehlerkultur statt Perfektionismus
🔸 Transparenz über Unklarheiten
🔸 Anerkennung von Emotionen und Widerständen
🔸 Mut, Verantwortung zu teilen – auch wenn es ruckelt
🔸 Ein Bewusstsein für Kontext: Kommune ist nicht gleich Konzern
Besonders relevant: Führung muss den Raum halten können, in dem Unsicherheit erlaubt ist. Denn wo Wandel gewünscht ist, gibt es keine alten Sicherheiten mehr. Was mehr denn je zählt, ist die Verbundenheit – zwischen Führung und Mitarbeitenden, zwischen Organisation und Umfeld.
Die Veranstaltung war kein Showcase für ein fertiges System, sondern ein offenes Fenster in einen unfertigen, aber kraftvollen Prozess. Genau deshalb wirkt er.
Was wir brauchen, ist:
Mehr Mut zur Ehrlichkeit
Mehr Wertschätzung für Lernprozesse
Mehr kollektive Verantwortung
Empowerment beginnt nicht im Meetingraum. Es beginnt dort, wo Menschen die Erlaubnis spüren, über sich hinauszuwachsen – auch wenn (noch) nicht alles klar ist.
Möchten Sie Ihre Organisation auch in Richtung Empowerment und neue Führungskultur entwickeln – jenseits der Buzzwords?
Dann lassen Sie uns kennen lernen.

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